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Wie aus Träumen wieder Wünsche werden

Wie zwei Bücher meinen Blickwinkel veränderten

Mit dem Verlust meines Jobs Anfang Dezember 2018 habe ich sprichwörtlich den Boden unter den Füßen verloren. Nach all dem Hoch und Runter im vergangenen Jahr war der Job mein Anker, der von heute auf morgen einfach gezogen wurde. Und so taumelte ich durch mein Leben ohne einen wirklichen Plan, ohne eine Vorstellung wer ich bin und was ich eigentlich machen will. Neidisch schaute ich nach rechts und nach links. Wie gut geht es doch den anderen. Und wie beschissen geht es mir. Mir war völlig klar, dass ich meinen eigenen Weg finden müsse, doch wie?

Auf der Suche

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Da stand ich nun – völlig verloren vor den unzähligen Möglichkeiten, die mir das Leben als berufstätige Mutter angeblich offenbarte. Wo will ich hin? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich? Auf der Suche nach den Antworten entdeckte ich an einem Samstagnachmittag in einem Buchladen das Buch „Happy – Was mich glücklich macht“. Schon die Optik hat mich inspiriert. Ich blätterte hindurch und wusste bereits jetzt, dass das Befüllen der einzelnen Seiten keine leichte Aufgabe sein würde. Ich fand Fragen, die mich stutzig machten. Mich zum Grübeln brachten. Ja, mir sogar ein bisschen Angst bereiteten. Um die Antworten zu finden, müsste ich tief mit mir selbst ins Gespräch gehen. Doch dieses Buch sprach zu mir. Die einzelnen Fragen in einem ruhigen Moment zu beantworten, würde ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Ich wünschte mir nämlich nichts sehnlicher, als meine innere Mitte wieder zu finden. 

Ein Rendezvous mit mir selbst

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Um innere Zufriedenheit zu erlangen, musste ich mich fragen, was mich eigentlich zufrieden macht. Diese Frage hatte ich mir schon seit Jahren nicht mehr gestellt. Dazu fehlte mir einfach die Zeit. Ich funktionierte nur noch. Und so ließ ich mich auf dieses Experiment ein und begann eine Reise zu mir selbst. Welcher ist der eine Ort, den ich am liebsten mag. Was hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin? Wer sind die fünf wichtigsten Menschen in meinem Leben? Was umgibt mich? Was macht mir Freude? Was wünsche ich mir für die Zukunft? Welches Buch hat mein Leben verändert? Und ich begann bei einem Glas Wein die ersten Fragen zu beantworten. Am Ende bin ich noch lange nicht. Es gibt noch eine Vielzahl an Fragen, die nach einer Antwort verlangen. Doch ich merke langsam, wie ich mein Inneres aufräume und Stück für Stück klarer sehe.

Das Café am Rande der Welt

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Zum Geburtstag schenkte mir eine Freundin das Buch „Das Café am Rande der Welt“, eine Erzählung über die Frage nach dem Sinn des Lebens. Dieses Buch hätte mich zu keinem passenderen Zeitpunkt erreichen können. Gestern Abend habe ich begonnen es zu lesen. Ich habe es direkt ausgelesen. Und das passiert mir äußerst selten, weil ich eigentlich gar nicht so gern lese.

 

Worum geht’s? In einem kleinen Café am Rande der Welt wird ein gestresster Manager mit Fragen nach dem Sinn des Lebens konfrontiert. Auf seiner Gedankenreise verändert sich seine Einstellung zum Leben und wird zu einer Reise zu sich selbst. Es geht darum, das eigene Leben zu hinterfragen: Warum bin ich auf dieser Welt? Was erfüllt mein Leben und was macht mich glücklich? Ich habe mich direkt in dem Protagonisten wieder erkannt. Liebe Freundin, ich danke dir für diese tolle Erfahrung.

Ich bin der Autor meiner Geschichte

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Ebenso wie die Hauptfigur des Buches, bin auch ich im letzten Jahr durch mein Leben gerannt. Ich stand ständig unter Strom, weil ich versuchte den Spagat zwischen Beruf und Familie zu schaffen. Dabei habe ich mich komplett selbst verloren. Jetzt weiß ich, dass der Verlust meines letzten Jobs nicht der Auslöser dafür war, warum ich mich so verloren fühlte. Er war vielmehr nur der Höhepunkt. Wie oft habe ich mich gefragt, ob es das wert ist - der Stress, die Hektik, immer zu wenig Zeit für irgendwas. Für eine Antwort auf diese Fragen hatte ich selten genug Zeit. Also verwarf ich sie wieder und machte weiter. Das „Café am Rande der Welt“ hat mir die Augen wieder geöffnet und mein Bewusstsein für mich selbst geschärft. Es geht nicht darum, dem gesellschaftlichen Druck zuliebe mit dem Strom zu schwimmen. Es geht ganz allein um mich. Nur ich allein bin der Autor meiner eigenen Geschichte. Und diese Geschichte schreibe ich selbst. Ich bestimme, was mich glücklich macht und wie ich leben möchte. 

Aus Träumen werden Wünsche

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Sicherlich muss ich Geld verdienen. Ich muss meine Rechnungen zahlen, die Wohnung, das Auto, den Kindergarten. Der Druck ist da, ohne Frage. Aber dann sollte ich doch wenigstens einen Job machen, der mir Spaß macht und mich erfüllt. Und dazu gehört eben auch, Zeit für meinen Sohn zu haben, für meine Familie, meine Freunde, vor allem aber für mich selbst. Und allein die Erkenntnis, hat mich befreit. Den nächstbesten Job anzunehmen, nur um finanziell abgesichert zu sein, erscheint mir nicht mehr richtig. Und so lehne ich mich zurück und lasse die Dinge einfach geschehen. Ich merke, wie sich meine Träume wieder Raum verschaffen. Ich habe wieder Wünsche und Ziele. Und vor allem nehme ich wahr, was mir wichtig ist und Freude macht. Es sind die kleinen Momente – ein schöner Nachmittag mit meinem Sohn, ein gutes Gespräch mit einer engen Freundin, ein warmes Bad oder auch eine Show am Samstagabend.

Mein Lebenstraum

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In meinem Tagebuch zum Glücklichsein lautet eine Aufgabe zu beschreiben, welchen Traum ich unbedingt verwirklichen möchte. Bis gestern fand ich darauf keine Antwort. Im Vordergrund standen immer Sachen, die rein mit meiner beruflichen Existenz und finanzieller Sicherheit zusammenhingen. Nachdem ich „Das Café am Rande der Welt“ gelesen habe, sah ich ihn ganz deutlich vor mir, meinen großen Lebenstraum. Ich möchte mit meinem Sohn eine Weltreise machen. Es wird eine Vielzahl an Hindernissen geben, die es zu überwinden gilt, aber ich werde an diesen Traum glauben. Ich scheiß auf Altersvorsorge, Bausparverträge und Rentenfonds. Wer weiß denn, was in dreißig Jahren ist. 

Die Reise ist noch nicht vorbei

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Nach allem, was ich in den letzten Wochen auf dieser Reise zu mir selbst gelernt habe, so weiß ich, dass ich noch lange nicht am Ende bin. Ich habe noch immer keinen Job. Aber ich empfinde die Suche danach nicht mehr so schlimm. Es wird sich etwas ergeben. Viel wichtiger ist etwas zu finden, was mich erfüllt. Denn sich jeden Tag zur Arbeit zu quälen, nur weil „das Geld stimmt“, macht mich auch nicht glücklicher. Auch habe ich meine innere Zufriedenheit noch nicht vollends erreicht. Aber ich habe begriffen, dass nur ich allein der Schlüssel dafür sein kann. Ich lebe heute und ich lebe hier. Und ich pfeif auf „du musst“, „du sollst“, „du könntest“. Ich werde! Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Da bin ich mir sicher. Und allein diese Tatsache stimmt mich zuversichtlich.

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Kommentare: 1
  • #1

    Deine Freundin (Mittwoch, 16 Januar 2019 21:27)

    <3
    Bleib dabei