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Wie ein Traum aus 1000 und einer Nacht

Erster Bericht über meine Kreuzfahrt mit der MSC Lirica

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Als meine Mama mich im Sommer letzten Jahres fragte, was ich von der Reise halte, die sie im Februar als Reiseleiterin für den Leipziger Reiseveranstalter Polster und Pohl begleiten sollte, war ich sofort Feuer und Flamme. Es handelte sich um eine Kreuzfahrt entlang der Vereinigten Arabischen Emirate, Qatar, Bahrain und dem Oman. Mein Herz schlug sofort höher, denn diese Route wollte ich bereits nach Beendigung meines Studiums fahren. „Warum kommst du nicht einfach mit?“, fragte meine Mutter. Und diese Frage war anfangs  wohl eher rhetorisch gemeint. Doch ich zögerte nicht lange, checkte meine Finanzen und buchte mir kurzerhand meine eigene Kabine auf der MSC Lirica. 

Auf nach Dubai

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Voller Ehrfurcht stand ich am 17. Februar 2020 am Abfluggate meines Fluges EK62 nach Dubai. Noch nie in meinem Leben bin ich mit einem Airbus A380-800 geflogen. Die massive Größe dieses Kolosses raubte mir schlichtweg den Atem. Und da stand ich nun, wartete auf das Boarding und konnte es nicht glauben. Ähnlich wie vor meinem Abflug nach Thailand ging mir ein einziger Gedanke durch den Kopf. „Du machst das jetzt wirklich.“ Und mit einem Mal durchzog mich ein Gefühl der Ruhe und Glücksseligkeit. Wenige Augenblicke später sank ich in meinen Sitz und ließ meinen stressigen Alltag unter mir verblassen. Vor mir lagen elf aufregende Tage in einer mir völlig unbekannten Welt. Pünktlich um 6:35 Uhr landete ich in Dubai. Und schon während des Landeanflugs ließ mich diese Stadt ihre Superlative erahnen. 

Einschiffung auf der MSC Lirica im Port Rashid

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Nach fast sieben Stunden im Flugzeug konnte ich es kaum erwarten auszusteigen. Doch dieser Flughafen glich einem Irrgarten. Bis ich am Kofferband ankam, vergingen gut eineinhalb Stunden. Mir war warm und ich hatte Durst. Immer wieder schaute ich nach meinen Eltern, aber die waren weit und breit nicht in Sicht. Eine weitere halbe Stunde später saß ich endlich im Shuttlebus, der mich zum Schiff bringen sollte. Und dann war ich da. Zu meiner Überraschung war die Einschiffung bereits möglich und ging auch wirklich schnell. Nur wenige Augenblicke später hielt ich meine Cruise-Card in der Hand und steuerte direkt auf die Gateway zu. Und dann traf es mich wie ein Schlag. Mit meinen 158 Zentimetern stand ich vor der MSC Lirica. Dieser Moment überwältigte mich. Tränen der Freude stiegen mir in die Augen. „Solche Momente sind ein Geschenk“, sagte ich leise zu mir. Ich atmete tief durch, nahm meinen Rucksack und betrat das Schiff. Völlig erschöpft suchte ich mir einen ruhigen Platz an Deck und bestellte mir einen Kaffee. Ich war angekommen.

Dubai by night – The Fontaines

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Nach einem kurzen Schläfchen und einer Stärkung am Buffet traf ich am Abend meine Eltern und wir fuhren mit dem Taxi in die Stadt. Unser Ziel war die Dubai Mall, denn wir wollten unbedingt die Wasserspiele der Fontänen sehen. Bereits am Taxistand bekam ich die arabische Mentalität zu spüren – selbst die festgelegten Taxipreise wurden verhandelt. Während der kurzen Fahrt tauchte ich ein in das Lichtermeer dieser besonderen Stadt. An den Fontänen angekommen verschlug es mir schlichtweg die Sprache. Dieser besondere Platz war ein Farben- und Lichtermeer der besonderen Art hinter dem sich das Wahrzeichen Dubais, der Burj Khalifa, ehrfürchtig erstreckte. Ich stand nur noch da und staunte. Und als ich dachte, großartiger könnte es nicht mehr werden, begannen die Fontänen zu Lionel Richies „All night long“ zu tanzen. Gänsehaut überzog meinen Körper und wieder dachte ich „Das gibt es doch gar nicht, dass du das jetzt hier erleben darfst“. Fast zwei Stunden ließen wir uns inmitten der Wärme und den vielen Menschen treiben, bevor wir die Rückfahrt zum Schiff antraten. Nach fast 36 Stunden ohne Schlaf sank ich völlig übermüdet in mein Bett und freute mich auf den nächsten Tag in Dubai.

Ab durch die Mitte – mit dem City Van durch Dubai

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Den Tag begannen meine Eltern und ich gemeinsam mit einem leckeren Frühstück unter freiem Himmel auf Deck 10 der MSC Lirica. Auf dem Plan stand eine Sightseeing-Tour durch Dubai – optimalerweise mit einem Hop on Hop off Bus. Die völlig überteuerten Preise schreckten mich allerdings direkt ab. Um die 70 Euro sollten die Touren durch Dubai kosten. Das wollte ich nicht glauben. Und so durchforstete ich das Cruise Terminal auf der Suche nach einem günstigeren Anbieter. Ich wurde fündig. Etwas versteckt sah ich einen kleinen Stand von „Blue City Van“. Die Busroute war zwar nicht so umfassend, wie die der anderen Anbieter, dafür war der Preis von 25 Euro unschlagbar. Wir überlegten nicht lange, kauften drei Tickets und stiegen in den kleinen Van. 

Burj Arab, The Pointe und Dubai Marina

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Unseren ersten Foto-Stopp machten wir an einem der vielen öffentlichen Strandabschnitte mit Blick auf den Burj Arab. Beides fand ich wenig beeindruckend. Der Strand glich einer Baustelle und auch das in der Ferne liegende Hotel ließ mich wenig staunen. Viel beeindruckter war ich von unserem nächsten Stopp „The Pointe“. Dieser Ort zog mich magisch an. The Pointe ist ein auf Dubais künstlicher Insel Palm Jumeirah buntes Areal mit Unterhaltungsangeboten, Restaurants und Freizeitangeboten entstanden. Wir entdeckten ein Starbucks und genossen dort bei einem eisgekühlten Cafe Latte den atemberaubenden Blick über das Meer auf das gegenüberliegende Fünf-Sterne Hotel „Atlantis The Palm“. Eine Stunde später setzten wir unsere Bustour fort und ließen an der Dubai Marina die Skyline der Stadt auf uns wirken. Es ist schon beachtlich, was entstehen kann, wenn Geld keine Rolle spielt. Wir passierten die Dubai Mall mit Blick auf den Burj Khalifa, bevor unser Bus uns in den alten Teil der Stadt brachte. 

Heritage Village und Old Souk am Dubai Creek

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Unser nächstes Ziel war das Heritage Village, wo wir die Tradition, Bauweise und Geschichte von Dubai hautnah erleben konnten. Die Arabische Siedlung bestand aus Steinhäusern aus den Berg- und Wüstenregionen sowie Beduinenzelten, die uns die künstliche und funkelnde Welt Dubais vergessen ließ. Die kleinen Gassen luden zum Schlendern, die romantischen Innenhöfe zum Verweilen ein. Ein wirklich ruhiger und entspannter Ort inmitten dieser pulsierenden Stadt. 

Im Anschluss nahmen wir uns eine kurze Shopping Tour auf dem Old Souk vor, den wir leider nie erreichten. Stattdessen landeten wir auf dem Bur Dubai Souk Market – einem belebten Markt für Essen, Mode und Schmuck. Für mich war es einer der schlimmsten Momente dieser Reise. Die Verkäufer waren mehr als aufdringlich. In Ruhe schauen war einfach nicht möglich, da sofort ein gieriger Verkäufer ein potentielles Geschäft witterte. Um diesem Trubel zu entgehen, suchten wir nach einem gemütlichen Platz für ein kleines Essen. Im Restaurant Bayt al Wakeel direkt am Creek wurden wir fündig. Dort bei einem traditionellen arabischen Kaffee zu sitzen, dem Treiben auf dem Creek zuzuschauen und die Seele baumeln zu lassen, war perfekt für den Ausklang dieses aufregenden Tages. 

Good Bye Dubai

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Auf dem Schiff angekommen, war wenig Zeit, um die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen. Während meine Eltern bereits im Restaurant ihre drei Gänge genossen, bereitete ich mich noch auf den ersten Abend auf See vor. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die glitzernde Skyline Dubais zog mich magisch in ihren Bann. Ungeduldig wartete ich auf ein Zeichen, dass die MSC Lirica ablegt. Leider vergeblich. Ganz nebenbei, bei meinem ersten Moscow Mule an der Pool Bar realisierte ich, dass wir bereits fuhren. Also nahm ich mein Glas, stellte mich an die Reling auf Deck 12 und sah den funkelnden Lichtern zu, die langsam in der Nacht verblassten. Good Bye Dubai. In neun Tagen sehe ich dich wieder. 

Ihr wollt erfahren, wie meine Reise weiterging? Dann schaut euch gern Teil 2 meines Reiseberichts an. 

Impressionen Dubai

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