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Von Abu Dhabi nach Sir Bani Yas

Zweiter Bericht über meine Kreuzfahrt mit der MSC Lirica

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Als ich morgens in meiner Kabine aufwache, ist es erst einmal eins – nämlich dunkel. Nur ein schmaler Lichtstreifen scheint in meine gemütliche, 12 qm² große Innenkabine auf Deck 9. Ich brauche ein paar Minuten, bis ich mich orientiert habe. Und dann bin ich völlig aus dem Häuschen. Denn mit einem mal wird mir klar, dass ich heute in Abu Dhabi bin. Schnell mache ich mich fertig und husche zum Frühstück. Auf Deck 11 angekommen suchte ich mir einen Platz draußen und begann wieder zu staunen. Diesmal war es nicht die Skyline von Abu Dhabi, die mich beeindruckte. Vielmehr war es die Costa Diadema, die gerade in den Hafen einlief. Ich nahm Platz und genoss bei einem frischen Kaffee, wie sich das überdimensionale Schiff seinen kleinen Parkplatz suchte.

Abu Dhabi – Heritage Village, Marina Mall und Radeln an der Corniche

Während meine Eltern eine gebuchte Stadtrundfahrt machten, wollte ich die Stadt in meinem eigenen Tempo entdecken. Gestärkt verließ ich das Schiff in Richtung Cruise Terminal. Dort schaute ich nach günstigen Tickets für eine Hop on Hop off Tour – dieses Mal leider ohne Erfolg. Es gab nur einen Anbieter, der Tickets für schlappe 70 Euro anbot. Das war ich nicht bereit zu zahlen. Bereits im Vorfeld hatte ich gelesen, dass es einen kostenlosen Shuttle Bus gibt, der die Passagiere in die Innenstadt bringt. Diesen zu finden war nicht ganz einfach, aber 15 Minuten später hatte ich einen Platz. Eine kurze Busfahrt später stand ich direkt vor dem World Trade Center. Von dort aus nahm ich mir ein Taxi in das Heritage Village. 

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Im Reiseführer hatte ich gelesen, dass das Heritage Village in Abu Dhabi eines der schönsten der arabischen Emirate ist. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das rekonstruierte traditionelle Oasendorf bot mir einen umfassenden Einblick in die Vergangenheit des Emirats. Kunsthandwerker zeigten ihre Fähigkeiten. Der kleine Gewürzladen bot eine Auswahl an getrockneten Kräutern, handgemachten Seifen und zahlreichen Souvenirs an. Doch am beeindruckendsten fand ich den dorfeigenen Strand auf die Skyline von Abu Dhabi. 

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Nachdem ich das Heritage Village erkundet hatte, lief ich zu Fuß weiter in Richtung der Marina Mall – eine der größten und besten Shopping Malls im Emirat. Mein Ziel war die Aussichtsplattform inmitten dieses riesigen Einkaufszentrum, die leider geschlossen war. So blieb mir die tolle Aussicht auf die Skyline von Abu Dhabi leider verwehrt. Unverrichteter Dinge lief ich zurück in Richtung Corniche.

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Aufgrund der immensen Mittagshitze überlegte ich, ein Taxi zu nehmen, bekam allerdings keins. Kurzerhand disponierte ich um und mietete mir ein Rad, mit dem ich die Corniche, eine großzügig angelegte Palmen Promenade, fast eine Stunde abfuhr. Der Weg erstreckte sich über acht Kilometer entlang schneeweißer Strände, türkisblauem Meer, Kinderspielplätzen, Cafés und Restaurants. Mal abgesehen von der Hitze war diese Radtour war einmalig. In einem kleinen Cafe direkt am Strand legte beendete ich meine Tour und ließ das Treiben auf mich wirken. Einen eisgekühlten Kaffee später nahm ich mir ein Taxi, das mich zum Schiff zurück brachte. 

Sir Bani Yas – entspannen am persischen Golf

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Sir Bani Yas ist eine Insel 250 km südwestlich von Abu Dhabi und hat eine Fläche von 70,53 km². Damit ist sie die größte naturbelassene Insel der Vereinigten Arabischen Emirate. Auf Sir Bani Yas befindet sich zum Einen der Arabian Wildlife Park, eines der größten Wildtierreservate der Region. Er nimmt über die Hälfte der Insel ein und bietet mehr als 10.000 frei laufenden Wildtieren ein Zuhause, darunter arabischen Oryx-Antilopen, Gazellen und Giraffen, sowie Hyänen und Geparden. Zum anderen findet man dort auch den MSC Cruise Beach – einen Privatstrand, der Karibikträume wahr werden lässt. So zumindest die Beschreibung. Die Realität sieht ein ganz klein wenig anders aus.

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Nach Sir Bani Yas wird getendert. Und so reihen wir uns am späten morgen in die Schlange zum Besteigen der Beiboote. Die Fahrt dauert knapp zehn Minuten und schon sind wir da. Und ja, es ist schön – für mich aber auch nicht überwältigend. Direkt schräg gegenüber vom Steg befindet sich die Fresshalle. Denn All Inclusive gilt auch auf der Insel. Links am Strand reiht sich eine Sonnenliege neben die andere. Laute Musik dröhnt aus den Lautsprechern. Herzlich Willkommen am Ballermann – nur mit schönerer Aussicht. Vielleicht bin ich durch meine bisherigen Reisen auch einfach nur verwöhnt, was Strände angeht.

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Egal, nun sind wir ja schon mal da. Um dem Trubel zu entkommen laufen wir ein ganzes Stück und suchen uns eine Liege, die wider erwartend sehr bequem ist. Und der Ausblick ist an dieser Stelle wirklich schön. Im türkisblauen Wasser glitzert die Sonne. In der Ferne liegt die MSC Lirica wie ein Stillleben. Das gefällt mir. Zum baden reicht es leider nicht, weil mir das Wasser viel zu kalt ist. Insgesamt finde ich es auf Sir Bani Yas recht kalt, denn es weht ein ständig kalter Wind über die Insel.

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Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zur Futterluke. Und es erwartet uns eine typische All Inclusive Szenerie – Plastikgeschirr, ellenlange Schlangen und übervolle Teller, deren Reste unverdaut im Abfall landen. Wir stellen uns an. Das Essen ist semi lecker, aber ausreichend. Im Anschluss machen wir die typischen Touri-Fotos und freuen uns, dass uns nicht irgendein verpeilter Italiener das sechste Mal ins Bild läuft. So erwecken die Bilder zumindest den Eindruck, wir wären mutterseelenallein auf der Insel.

Danach setzte ich mich in die Shisha-Ecke. Dort hat es mir sehr gefallen, auch wenn ich keine Shisha rauche. In meinen Ohren rauschte leise Musik und das rauschen des Meeres. Bedauerlicherweise war die Sitzecke nicht von MSC organisiert, weswegen ich gebeten wurde zu gehen. Ich könne bleiben, wenn ich eine Shisha-Pfeife leihen würde. Also ging ich und saß zehn Minuten später im Tenderboot.

 

Alles in allem war der Ausflug aber trotzdem schön, denn bei einer Kreuzfahrt entlang der arabischen Halbinsel hat man wenig Gelegenheiten, einen Tag am Strand zu verbringen. Also hab ich es irgendwie auch genossen. Nun freute ich mich aber auch schon sehr auf den nächsten Tag. Ich würde in Doha (Qatar) sein und meine erste Jeep-Safari in die Wüste machen.

Ihr wollt wissen, wie meine Reise begann? Hier geht es zum ersten Teil >>

Impressionen Abu Dhabi und Sir Bani Yas

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